“Was ihr für einen meiner geringster Brüdern und Schwestern habt, dass habt ihr für mich getan.” (Mt 25. 40)
Der himmlische Patron unserer Kongregation ist der Hl. Franz von Assisi. Wir befolgen die Regel, des Regulierten Dritten Ordens, des Heiligen Franziskus und sind der Mutter Maria Immaculata geweiht.
Pfr. Joseph Kandathil der Gründer von ASMI war ein Priester der Erzdiözese Ernakulum-Angamaly . Bald nach der Priesterweihe wurde er zum Kaplan in der Marienkirche Muttom ernannt. Sein missionarischer Eifer bedrängte ihn die Häuser in der Umgebung der Pfarrei zu besuchen. Bei diesen Besuchen fand er viele Aussätzige und Leprakranke, die keine Behandlung bekamen, da zu der Zeit die Leprakrankheit als eine schreckliche Krankheit betrachtet wurde.Ohne richtige Medizin und Pflege war das Leid der Leprakranken unerträglich.
Mit dieser schrecklichen Situation konfrontiert und gleichzeitig inspiriert von dem Bibelzitat Jesu „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, dass habt ihr für mich getan“ errichtete er eine kleine Einrichtung eines Lepra- Asyls am 2. Februar 1942 auf den Grünen Gärten (Green Garrdens) in Cherthala.
Er selber bettelte um Geld für diese Bedürftigen, nicht für Prestige und Ehre für sich, sonders aus der Überzeugung der barmherzigen Liebe Gottes: „Er lebte, was er glaubte!“ Da die Zahl der Bedürftigen ständig anstieg, bekam er Hilfe von anderen Ordensschwestern, doch sie konnten ihn nur vorübergehend unterstützen. Nach einiger Zeit des intensiven Gebetes und der Reflexion beschloss er einen Orden mit dem besonderen Charisma des Dienstes an den Bedürftigen zu gründen. Während seines innigen Betens wurde er vom Leben des Hl. Franz von Assisi berührt. Er wollte seinen neu gegründeten Orden unter den Schutz des Hl. Franziskus und der Unbefleckten Jungfrau Maria stellen.
So gründete er am 2. April 1949 in der Diözese Ernakulam _Angamaly nach 7 Jahren selbstlosen Dienstes an den Bedürftigen, die Kongregation, den Orden der Assisi-Schwestern von Maria Immaculata. Das Charisma der ASMI ist es, Jesus zu folgen, in mitfühlender Liebe und freudigem Dienst an den Kranken, den Bedürftigen, Armen- und Abgelehnten in der Gesellschaft, vor allem den Lepra betroffenen Menschen. Unser Apostolat besteht vor allem im medizinischen Bereich der Leprakranken, HIV-Infizierten und Krebspatienten. Wir betreuen aber auch Schulen für geistig-behinderte Menschen, Taube- und Blindgeborene Menschen, arbeiten für Frauen und Ureinwohner, besonders für die Verbesserung ihrer Lebensqualität.
Die Kongregation nahm an Wachstum sehr schnell zu, so dass am 28. April 1986 Papst Johannes Paul II die Kongregation zum Päpstlichen Status erhob. Zur Zeit hat unsere Kongregation 4 Provinzen und 3 Regionen. Die Kongregation besteht aus über 850 Mitglieder -Schwestern und 100 Auszubildende. Ca. 35 Schwestern leisten Ihren Dienst in Europa und in Afrika.
Unser Gründer, Msgr. Joseph Kandathil starb am 12. Dezember 1991. Er wurde als ” Damien von Kerala” bekannt! Gott gebe ihm ewigen Frieden!
Wir erheben unsere Herzen mit großer Dankbarkeit zu Gott dem Allmächtigen, besonders heute zu diesem feierlichen Anlass des Silberjubiläums unserer Mission in Deutschland.
Unsere Ankunft in Deutschland
Im Jahre 1989 kamen neun indische Ordensschwestern hierher nach Deutschland. Im Mutterhaus der Franziskusschwestern in Vierzehn-heiligen wurden wir in die deutsche Sprache, sowie in die Kultur in Deutschland, speziell hier in Franken eingeführt und geschult. Nach sechs Monaten waren wir im Caritas – Alten- und Pflegeheim auf Schloss Jägersburg beschäftigt und gründeten eine Niederlassung unseres Ordens in Deutschland. Mit Hingabe und Liebe wirken wir seitdem in der Altenpflege in Bayern in verschiedenen Einrichtungen.
Mit großer Freude und Dankbarkeit dürfen wir nun das 25-jährige Jubiläum unserer Ankunft in Deutschland feiern. Es war eine Vision unserer damaligen Generaloberin, Sr. Michael Francis, dass die Assisi-Schwestern nach Deutschland kommen. Bei einem Franziskanerordenstreffen in Rom kam es zu einer Begegnung mit Bruder Columban aus Bug, der später zum Vermittler zwischen dem Diözesancaritasverband Bamberg und den Assisi- Schwestern wurde. Mit neun Schwestern betraten wir am 14. Oktober 1989 deutschen Boden mit unserer Provinzoberin Schwester Michael und Schwester Florance, einer Provinzrätin.
Einige Schwestern unseres Ordens studierten vorher schon in England, Italien und Österreich, aber Deutschland war für uns völlig fremd. Es war bitterkalt. Wir trugen noch unsere dünnen Kleider von Indien. Die Natur war grau in grau, und wir sahen das erste Mal Bäume ohne grüne Blätter. Herr Prälat Schirmer, der damalige Direktor des Caritasverbandes und seine Mitarbeiter Herr Werber und Herr Öhlein kamen am Flughafen Frankfurt auf uns zu und nahmen uns herzlich in Empfang mit einem schönen, bunten Blumenstrauß. Das tat uns gut. Unsere erste Station war Vierzehnheiligen. Hier konnten wir uns einleben und akklimatisieren. Den Schwestern dort sind wir zu ganz großen Dank verpflichtet.
Im April 1990 kamen wir ins Schloss Jägersburg bei Bammersdorf. Die politische und die kirchliche Gemeinde Eggolsheims nahmen uns herzlich auf. Herr Pfarrer Röckelein und Herr Dr. Dittmann, unser Hausarzt, und auch Frau Monika Huesmann aus Bamberg begleiteten uns von Anfang an und unterstützten uns beim Einleben und Eingewöhnen.
Es folgten ein Sprachenlehrgang Deutsch, die berufliche Ausbildung und schließlich die Übernahme des Altenheimes in der Jägersburg. Mit unseren Vorgängerinnen, den „Mägden Mariens“ wirkten wir bis 1991 zusammen, bis diese das Haus verließen. Die Leitung des Hauses übernahmen dann vorübergehend Schwester Edelgardis uns Schwester Edgaris aus Vierzehnheiligen und Schwester Roslin.1993 schlossen Schwester Juliet, Schwester Trinitha und Schwester Telma ihre Ausbildung erfolgreich ab. Schwester Juliet übernahm nun die Leitung in der Jägersburg. Schwester Suso ging wieder nach Indian zurück. Unsere vier anderen Schwestern Selvi, Arpitha, Lissia und Mercitta setzten ihre Ausbildung in Waldkrankenhaus Erlangen fort.
Die Gewöhnung an die so ganz andere Arbeitswelt und Arbeitsweise in Deutschland war am Anfang sehr schwer für uns. Es war eine Umstellung unseres Gemeinschaftslebens, unserer Gebetszeiten und unserer Freizeiteinteilung nötig. Auch das so ganz andere deutsche Essen erforderte unsere Anpassung.
In all diesen Umstellungen blieb und bleibt uns immer eines sehr wichtig und tragend für unser Leben: Unser Gebets – und unser Gemeinschaftsleben nicht zu vernachlässigen. Gott schenkte uns von Anfang an seinen Segen. Er schenkte uns auch von Beginn an Menschen, die mit uns waren, uns halfen, zu uns standen und immer zur Stelle waren, wenn wir Hilfe brauchten. So die kirchlichen Ansprechpartner, Arbeitgeber, die staatlichen Stellen, bis hin zu Menschen im privaten Bereich, die uns in all den Jahren auch zu Freunden wurden.
Im Jahr 1997 bat uns Prälat Walter Schirmer, zusätzlich zur Jägersburg auch die Leitung des Altenheimes St. Joseph in Gaustadt zu übernehmen. Die Karmeliterinnen, die diese Arbeit bis dahin geleistet hatten, waren aus Altersgründen ausgeschieden. Am 5. November 1997 übernahm Schwester Telma die Leitung, vier weitere Schwestern die Verantwortung für die einzelnen Stationen. Darüber hinaus begannen auch drei unserer Schwestern den Krankenpflegedienst im Mutterhaus Vierzehnheiligen.
Weiterhin übernahmen unsere Schwestern am 1. September 2000 Dienste im Marienhospital in Erlangen.
Am 22. Juni 2004 begannen drei Schwestern unserer Kongregation ihre Arbeit im Altenheim in Großostheim bei Aschaffenburg, Diözese Würzburg.
Im Jahr 2007 erfolgte der Umzug von der Jägersburg hinunter in das Ortszentrum von Eggolsheim in das dortige neu gebaute Altenheim.
Im Lauf der Jahre wuchs die Gemeinschaft in Deutschland auf fünf Ordensniederlassungen: Eggolsheim, Vierzehnheiligen, Gaustadt, Großostheim Erlangen, Caritas Altenheim in Mainz-Dreiz, Dortmund, Mönchengladbach, Rottweil, und Spaichingen . Insgesamt sind es mittlerweile 10 Niederlassungen. Mit unserem Verdienst und mit Spenden aus Deutschland helfen wir auch Notleidenden in Indien und Afrika. Dort wirken ebenfalls unsere Schwestern, deren Arbeit durch unsere Arbeit hier mit unterstützt wird. Ordensintern wurden wir 2008 zur „Region Deutschland“ erhoben und Sr. Juliet als Regionaloberin eingesetzt. Seit 2024 wurde Sr Trinitha als Regionaloberin ausgewählt.